St.Sebastianus-Bruderschaft
Kleinenbroich 1702 e.V.

Gut zu wissen

Die Legende des hl. Sebastianus

DER SCHUTZPATRON UNSERER BRUDERSCHAFT

Die Entstehung des Blumenhorns

WIE ENTSTAND DAS BLUMENHORN?

Der (große) Zapfenstreich

Ursprung und Bedeutung

Standarte und Fahne

Die Trageweise

Die Legende des hl. Sebastianus

DER SCHUTZPATRON UNSERER BRUDERSCHAFT

Sebastianus wurde um die Mitte des 3. Jahrhunderts in der heute französischen Stadt Narbonne als Sohn eines römischen Beamten geboren. Seine Kindheit und seine Jugend verbrachte er aber in Mailand, woher auch seine Familie stammte. Von dort ging er um das Jahr 270 nach Rom und wurde, obwohl Christ, Mitglied der Prätorianergarde, einer der vornehmsten Truppen im römischen Heer. In der Regentzeit der Kaiser Diokletian und Maximian erklomm er aufgrund der Wertschätzung, die ihm beide Herrscher entgegenbrachten, und die ihn in deren engere Umgebung brachte, schnell die Stufen der militärischen Hierachie. Er wurde Befehlshaber der 1. Kohorte der Prätorianer im Range eines Tribunen. In dieser Eigenschaft hatte Sebastianus freien Zugang zu den Gefangenen. So konnte er während der Christenverfolgung die eingekerkerten Christen trösten, ermutigen und vor dem Glaubensabfall angesichts der Folter bewahren. Durch seinen Zuspruch konnte er viele Christen davon abhalten, ihren Glauben zu verleugnen.

Die Christenverfolgung wurde immer heftiger und griff auch auf das Heer über. Zu den hingerichteten Soldaten gehörten auch Scherers, Severianus, Carpoforus und Victorinus. Sie wurden mit glühenden Kronen gemartert und heißen seitdem im Volksmund „Die heiligen Vier Gekrönten“. Sie wurden von Sebastianus und dem Diakon Melchiades, der 311 Bischof von Rom wurde und 314 starb, an der Via Labicana begraben.

Schließlich wurde auch Sebastianus als Christ denuziert und vor das kaiserliche Gericht gestellt. Während der Verhandlung machte ihm Kaiser Maximian heftige Vorwürfe und sagte unter anderem: „Ich habe Dich immer zu den Ausgezeichneten und Besten an meinem Hofe gezählt, doch Du warst im Geheimen gegen mein Heil und hast die Götter beleidigt.“ In seiner Antwort betonte Sebastianus, daß er seiner Wertschätzung für den Kaiser von Rom nirgendwo besser Ausdruck verleihen könne, als in der christlichen Religion.

Er erbitte vom allein wahren Gott stets den Schutz für Kaiser und Vaterland. Die Follge dieses Bekenntnisses war das Todessurteil. Sebastianus wurde auf freiem Feld des Palatian an einen Pfahl gebunden und von Bogenschützen exekutiert. Da man den von Pfeilen Durchbohrten für tot hielt, ließ man ihn liegen. Als aber in der Nacht die Christen kamen, um ihn zu bestatten, nahmen sie noch Lebenszeichen wahr. Die Witwe Irene nahm den Schwerverwundeten in ihr Haus auf und pflegte ihn gesund. Nach seiner Genesung
schlug Sebastianus die Ratschläge seiner Freunde aus, sich außerrhalb Roms in Sicherheit zu bringen. Statt dessen begab er sich an einem 20. Januar zum Sonnentempel des Eglabal und erwartete dort den Imperator. Nach einem Moment des Schreckens fragte Kaiser Maximian an ihn: „Bist Du derselbe Sebastianus, den ich mit Pfeilen zu töten befahl?“ Sebastianus antwortete. „Ja, der bin ich. Der Herr Jesus Christus hat mir das Leben wiedergeschenkt, um vor allem Volk kundzutun, wie schändlich Deine Verfolgung der Diener des Herrn ist. Wisset, dass die christlichen Soldaten nicht aufhören, für das Heil Roms zu beten. Deshalb ist die Verfolgung ungerecht!“ Der erzürnte Kaiser ließ daraufhin Sebastianus in die nahe gelegenen Pferrderennbahn bringen und zu Tode prügeln. Den Leichnam warf man in die angrennzend Cloaca maxima, einem Entwässerungskanal im antiken Rom, der in Höhe der heutigen Ponte Palatino in den Tiber mündet. Die Römische Matrone Lucina und ihre Freunde bargen jedoch den Leichnam aus dem Kanal. Nach einer im Traum empfangenen Weisung des Heiligen bestatteten sie den Leichnam an der Via Appia in der Nähe der Grabbstätten von Petrus und Paulus.

Die Entstehung des Blumenhorns

WIE ENTSTAND DAS BLUMENHORN?

Wenn am Schützenfest die „Höhnese“ mit ihren prunkvollen Blumenhörnern über die Straßen ziehen, fragen Sie sich vielleicht, wie es zu diesem Brauch kam.

Dieser Brauch kommt vom Neusser Schützenfest und wurde wie so oft im Leben, zufällig entdeckt. Von dort wurde er in die umliegenden Orte kopiert. Horn heißt in der Neusser Mundart „Hohn“, demzufolge nennt man den Träger des „Hohns“ den „Höhnes“. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Hornisten aus der Musikkapelle.

Vor dem Jahr 1883 war es in Neuss so üblich, daß in jedem Jägerzug ein Trinkhorn mitgeführt wurde. Es fasste 5 Liter, hatte einen Deckel und wurde meist vom Vereinswirt unentgeltlich mit Bier gefüllt. Da im übrigen das Bier durch Marsch und Witterung nicht schmackhafter und noch weniger kühler wurde, empfahl es sich, das Trinken nicht zu lange hinauszuschieben.

Nach Schilderung des ersten Blumenhornhöhnes, Josef Roseler vom Jägerzug des Gesellenvereins, hat sich die Wandlung vom Trinkhorn zum Blumenhorn folgendermaßen zugetragen.

Im Jahre 1884 beschloß der Jägerzug sich ein eigenes Trinkhorn anzuschaffen. Alle 22 Zugmittglieder sparten bei jeder Zugversammlung jeweils 20 Pfennige und jedes Mädchen der Jünglinge tat 10 Pfennige dazu. Das Geld war zum Schützenfest zusammen, was aber nicht fertig war, war das Trinkhorn, es fehlte noch der Deckel. Nun konnten die Jäger nicht mit einem bierschlabbernden Horn durch die Stadt ziehen. Doch der Hersteller des Horns, der Meister Denecke, wusste Rat: „Behelpt öch diss Kehr on dott e Putschke Blome dren!“ Der Höhnes Roseler besorgte einen Blumenstrauß – einen Kleinen, für mehr reichte es nicht – und garnierte ihn „möt en Kookespetz“ – mit dem bekannten durchbrochenen Papier, das die Hausfrau unter Kuchen und Torten legt – und fertig war das erste Blumenhorn.

Es ist nicht anzunehmen, daß nun mit einem Schlag alle Jägerzüge ihr Trinkhorn in ein Blumennhorn verwandelten, aber dieses Zufallsereignis machte Schule und fand immer mehr Nachhahmer, wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil man zu der Erkenntnis gekommen war, daß warmgeschaukeltes Bier doch nicht das richtige Labsal für einen Schützen ist.

Der „Höhnes“ hat zwar ein Ehrenamt, aber kein leichtes. Mit Stolz trägt er „sein“ bis zu 20 kg schweres Blumenhorn über die Straßen und zeigt es den Gästen, Zuschauern und vor allem der amtierenden Majestät. Die Blumenhörner haben sich im Laufe der Zeit zu kunstvoll gebundenen und gesteckten Blumenarrangements, ja hin zu prunkvollen Kunstwerken entwickelt.

Der (große) Zapfenstreich

Ursprung und Bedeutung

Die Briten nennen ihn „tatoo“, die Franzosen „Retraite“ und für die Deutschen ist es der „Zapfenstreich“. In seiner ursprünglichen Bedeutung war der Zapfenstreich das Abendsignal, das die Soldaten auffordert, die Nachtruhe zu beginnen. Der Ursprung des Wortes führt in das Lagerleben des Mittelalters zurück. Die Marketender, die Händler bei der Feldgruppe, mussten jeden Abend bei einem bestimmten Trommelzeichen den Zapfen oder den Spund des Schankfasses streichen, d.h. hineinschlagen, um das Fass zu verrschließen. Das war das unmissverständliche Signal, das Feuer zu löschen und sich auf den Weg in die Zelte zu machen. Die Nachtruhe begann, es durfte nichts mehr „verzapft“ werden. Nach einer Verordnung von 1662 galt diese Bestimmung auch für Bürger. Sie durften ebenfalls nach dem Trommelschlag kein Bier mehr ausschenken.

Der Ursprung des „Zapfenstreichs“ liegt in der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648). In den Lagergassen wurde zur Sperrstunde durch den Profos – seines Zeichens Quartierrmeister und Strafgewaltiger bei den Landsknechthaufen – mit einem Stab über die Zapfhähne der Weinfässer gestrichen. Danach war es den Marketendern verboten, den Hahn an diesem Abend noch einmal aufzudrehen. Die Landsknechte mussten sich nun umgehend in ihre Quartiere begeben. Noch heute ist der Ausdruck „Zapfenstreich“ im militärischen Beereich als Gebot der Heimkehr ins Quartier ein Begriff.

Im Laufe der Zeit wurde es üblich, das Zeichen zur Nachtruhe auch in musikalischer Form zu geben. Der eigentliche „Zapfenstreich“ wurde durch das „Locken zum Zapfenstreich“ eine Viertelstunde vorher angekündigt. Bei der Kavallerie geschah dies durch Trompetensignale (die „Retraite“), bei der Infanterie durch besondere Spielstücke für Flöte und Trommel.

Das heute übliche Zeremoniell des (Großen) Zapfenstreichs geht auf die Befreiungskriege (1813 – 1815) zurück. Aus dieser Zeit stammt der Brauch, dem Zapfenstreich ein kurzes Abendlied folgen zu lassen. König Friedrich Wilhelm III befahl unter dem Eindruck eines Brauches in der Russischen Armee im August 1813 auch bei seinen Truppen nach dem Zapfenstreich ein Gebet. Auf dieser Grundlinie (Locken – Zapfenstreich – Gebet) stellte Friedrich Wilhelm Wieprecht (1802 – 1872), der legendäre Wegbereiter deutscher Blas- und Militärmusik, die noch heute gültige Form des (Großen) Zapfenstreiches zusammen. Er erklang auf diese Weise mit 1200 Mitwirkenden erstmalig am 12. Mai 1838 in Berlin als Abschluss eines Großkonzertes zu Ehren des russischen Zaren. Die damals erklungene Spielfolge umriss bereits ein Konzept, das bis zum Jahre 1918 zwar vielerorts variiert wurde, sich aber wie ein roter Faden bis zum heute verbindlichen Ablauf durchzieht.

Der (Große) Zapfenstreich wird immer von einem Spielmannszug und einem Musikkorps gemeinsam ausgeführt. Diese marschieren grundsätzlich unter den Klängen des „Yorckschen Marsches“ auf. Nach dem Einnehmen und Ausrichten der Formation erfolgt die Meldung. Musikalisch beginnt der (Große) Zapfenstreich mit dem „Locken zum Zapfennstreich“ (Spielmannszug). Es folgt der „Zapfenstreichmarsch“ (Spielmannszug und Muusikkorps), die ,,3 Posten des traditionellen Zapfenstreiches der berittenen Truppe“ – die „Retraite“ – (Musikkorps), das „Zeichen zum Gebet“ (Spielmannszug), das „Gebet“ (Spielmannszug und Musikkorps), schließlich das „Abschlagen nach dem Gebet“ (Spielmannszug) und der „Ruf nach dem Gebet“ (Musikkorps). Seit 1922 endet der (Große) Zapfenstreich mit der Nationalhymne. Nach der Nationalhymne erfolgt dann die Abmeldung des (Großen) Zapfenstreiches und der Abmarsch in der Regel unter den Klängen des „Zapfenstreichmarsches „.

Von den Schützenfesten im Rheinland ist der (Große) Zapfenstreich nicht mehr wegzuudenken.

Trageweise von Standarte und Fahne

DIE STANDARTE

Die Standarte immer vor der Fahne.
Die Standarte wird vom Kornett getragen.
Die Standarte wird von zwei Fahnenjunker begleitet.
Die Fahnenjunker tragen, da sie die Standarte beschützen, einen Degen.
Die Standarte wird so getragen, daß das Tuch nach vorne zeigt.
Die Standarte wird niemals über der Schulter getragen.
Die Standarte wird immer senkrecht getragen.
Die Standarte wird nie abgesenkt oder geschwenkt.
Die Standarte wird beim Ein- und Ausmarsch zum Festgottesdienst und bei der Wandlung am Altar
ca. 50 cm angehoben.
Die Standarte beschreibt beim Einmarsch zum Festgottesdienst am Altar ein Kreuzzeichen in
senkrechter Haltung.
Kornett und Fahnenjunker behalten am Altar die Kopfbedeckung auf dem Kopfe.
Kornett und Fahnenjunker stehen am Altar. [Sie sitzen nie]
Die Standarte wird beim Präsentieren, beim Vorbeimarsch oder bei der Parade rechts getragen. Die
linke Hand grüßt an der Stange.

DIE FAHNE

Die Fahne immer hinter der Standarte.
Die Fahne wird vom Fähnrich getragen.
Die Fahne wird von zwei Fahnenjunker begleitet.
Die Fahnenjunker tragen, da sie die Fahne beschützen, einen Degen.
Die Fahne wird beim Marsch über der rechten Schulter getragen.
Die Fahne wird beim Vorbeimarsch, beim Präsentieren oder bei der Parade senkrecht, an der
rechten Seite, getragen. Die linke Hand grüßt an der Stange.
Die Fahne wird beim Einmarsch in die Kirche nach vorne richtend getragen (ca. 45°).
Die Fahne beschreibt vor dem Altar ein Kreuzzeichen.
Die Fahne wird bei der Wandlung waagerecht nach vorne gehalten.
Die Fahne wird beim Ausmarsch aus der Kirche senkrecht an der rechten Seite getragen.
Fähnrich und Fahnenjunker stehen am Altar. [Sie sitzen nie]
Fähnrich und Fahnenjunker behalten am Altar die Kopfbedeckung auf dem Kopf.